Fussstein Nordkante mit Martin

Die Fussstein-Nordkante wollte ich schon lange klettern, deshalb musste ich nicht lange überlegen. Weil wir nicht ganz so viel Zeit hatten, realisierten wir das ganze als Eintagesaktion von unten. Ist auch irgendwie angenehmer. Beim Gletscher waren wir schnell. Am Gletscher irrten wir aber ausgerechnet im spaltenreichstes Teil umher um dann draufzukommen, dass wir über eine große Spalte einfach nicht rüber kamen. Nach weiterem Umherirren fanden wir aber dann doch den Einstieg zum Fels. Aufgrund des Gletscherrückganges war dieser aber ganz schön heikel. Nachdem man ein ungefähr 15m hohes steiles Firnfeld hochgeklettert ist, muss man dieses horizontal bis zum Fels queren. Nachdem das Firnfeld einerseits nicht am Fels anliegt und andererseits talseitig in ein großes Loch mündet, ist es eher als abschüssige Eisbrücke zu beurteilen. Danach folgt optisch brüchiger, ausgeaperter steiler Fels aufs Einstiegsband (ca. IV ?!). Nachdem hier nicht viel Platz zum Steigeisen ausziehen und einpacken ist, ist diese Stelle auch nicht gerade angenehm.  Am Band ändert sich plötzlich der Charakter und wahnsinnig tolle Granitplattenkletterei beginnt. Trotz ein paar Wegfindungsschwierigkeiten waren wir relativ schnell am Gipfel und machten uns auch bald an den Abstieg, der zwar recht lange dauert und auch etwas brüchig ist, aber alles in allem eigentlich angenehme Blockkletterei bietet. An den schwierigen Stellen sind Abseiler vorhanden (die wir einmal nutzten). Und weil ich von meiner letzten Bergtour noch müde Beine hatte, war ich froh, dass nach dem Abstieg vom Fussstein der Wind in Ordnung war und ich mit meinem Bergsteigerschirm etwas oberhalb der Gaerer-Hütte bis zum Auto gleiten konnte. Traumhaft!

Fotos zur Vergrößerung anklicken!